Hallo zusammen,
da das Wetter endlich mal etwas länger trocken und warm war, war mal wieder Grillen angesagt. Ich hatte in der Gefriertruhe noch Rippchen liegen. Einmal Loin-Ribs und einmal Spareribs, welche ich selbst aus dem Schweinebauch für das Porcetta geschnitten hatte. Also, nix wie den Weber Spirit E-320* angeschmissen, die Ribs drauf und nach der 3-2-1 Methode gegrillt.
Die verschiedenen Ribs:
Sparerib ist das englische Wort für Schälrippchen und bezeichnet im ursprünglichen Sinn nur die Rippen aus dem Schweinebauch. Zusammen mit Pulled Pork und Beef Brisket bilden die Spareribs die Holy Trinity („Heilige Dreifaltigkeit“) des Barbecues nach nordamerikanischem Vorbild.Im allgemeinen Sprachgebrauch gibt es drei Sorten von Ribs, Babybackribs oder auch Loin Ribs genannt, den St. Louis Cut und die klassischen Spareribs. Bei den Babybackribs handelt es sich nicht um Spareribs im eigentlichen Sinne, jedoch werden auch sie oft als solche bezeichnet. Babybackribs sind vielmehr die Rippenknochen aus dem Kotelettzuschnitt (Kotelettrippchen) zwischen Rücken und Bauch. Diese Rippchen werden in Deutschland regional auch Leiterchen genannt. Sie sind in der Regel zarter und fleischiger (zuschnittabhängig) sowie kürzer als die Spareribs.
Die Rippchen nach dem St. Louis Cut stammen vom Bauch des Schweins. Im Rohzuschnitt beinhalten die Rippchen noch den Knorpelteil des Schweinebauchs, im amerikanischen Rib Tip genannt. Der St. Louis Cut verlangt ein Abtrennen der Rib Tips sowie das Entfernen der dünnen Rippenspitze. Das Fleisch der Rippchen nach dem St. Louis Cut ist langfaseriger und damit bissfester als das der Babybackribs. Auch enthält dieser Zuschnitt aufgrund der Herkunft vom Bauchteil des Schweins deutlich mehr Fett und Bindegewebe als die Kotelettrippchen.
Bei den Spareribs handelt es sich um den Rohzuschnitt der Rippchen aus dem Schweinebauch mit dem Knorpelteil (Rib Tip).
Zubereitung:
Die Ribs erst mal von der Silberhaut auf den Knochen befreien. Das geht am einfachsten, wenn man einen Löffelstiel an den Kochen unter die Silberhaut schiebt und sie dann aufreißt. Nun nimmt man am besten ein Stück Küchenrolle und zieht die Haut einfach zur Seite hin ab. Küchenrolle deswegen, damit man die flutschige Haut besser gegriffen bekommt. Wenn man die Haut ab hat, werden die Rippchen mit dem gewünschten Rub schön eingerieben. Ich habe dazu den Rub Magic Dust* genommen. Danach das Fleisch fest in Frischhaltefolie einwickeln und ein paar Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank legen.
Am nächsten Tag die Ribs aus der Folie befreien und für die 1. Phase der 3-2-1 Methode vorbereiten. ich habe dazu einen Rippchen-Halter* genommen. In der 1. Phase kommen die Ribs für 3 Stunden bei ca. 120Grad indirekt auf den Grill.
Die 2.Phase beginnt damit, dass man die Ribs aus dem Halter nimmt und sie in eine Auflaufform legt, in der aber Apfelsaft ist. Man kann auch eine andere Flüssigkeit nehmen, z. B. Bier, Kirchsaft, Brühe usw.. Nur sollte man drauf achten, dass die Ribs nicht direkt in der Flüssigkeit liegen, da das Fleisch jetzt in der 2. Phase gedämpft werden soll. Hierzu nehme ich die Auflaufform* mit einem Rost zum einlegen. Wenn nun die Ribs auf dem Rost in der Form platziert sind, das ganze fest mit Alufolie verschließen und dann für 2 Stunden in den 120Grad heißen Grill.
Sind die 2 Stunden rum, beginnt die 3. Phase. Hierfür werden die Ribs aus der Auflaufform befreit. Achte beim öffnen der Alufolie drauf, dass Du dich nicht an dem heißen Dampf verbrennst. Nun lege die Ribs direkt auf den Grill in die indirekte Zone und bestreiche die Ribs mit einer von dir ausgewählten Barbecue-Soße. Diesen Vorgang nennt man glasieren. Wenn möglich, beide Seiten einpinseln und die Ribs dann noch mal für 1 Stunde bei diesmal 150Grad grillen. Ich habe dieses mal eine gekaufte und eine selbst gemachte Barbecue-Soße genommen, um mal zu vergleichen. Die selbst gemachte ist eine Malzbier-Barbecue-Soße. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr das glasieren nach einer halben Stunde nochmal wiederholen.
Wenn Ihr aufmerksam gelesen habt, wisst Ihr nun auch warum die Methode 3-2-1 heißt. Wenn nicht, dann erkläre ich es Euch. Die 3 steht für 3 Stunden der 1. Phase, die 2 steht für 2 Stunden Phase 2 und die 1 für eine Stunde Phase 3. Wenn man nun zusammen rechnet, dauert es gute 6 Stunden bis die Ribs fertig sind. Man kann die Zeiten natürlich variieren. Es geht auch 5-0-0, 3-1-1- oder 3-2-0,5, dass muss man sich selbst ausmachen, wie man die Ribs am liebsten mag. Bei der 3-2-1 Variante fällt am Schluss das Fleisch förmlich vom Knochen, in der Barbecue-Szene nennt man dies auch FOTB, Fall Of The Bone. Man erkennt den Gargrad auch da dran, wie weit sich das Fleisch von den Knochenenden zurück gezogen hat.
Hier auf den Bildern sieht man schön den Unterschied zwischen den beiden Barbecue-Soßen. Die, die etwas trockener aussehen, sind die mit der Malzbiersoße, also der selbst gemachten. Die, die so schöne glänzen, sind die mit der gekauften Soße. Geschmacklich waren für mich beide gut, meiner Frau schmeckten die mit der gekauften Soße besser. Sie sagte, die wären saftiger. Kann aber auch dran gelegen haben, dass die „saftigeren“ die Loin Ribs waren und die „trockneren“ die Spareribs. auf jeden Fall war es mal wieder eine gelungene Vergrillung.
Vielleicht habt Ihr gefallen an diesem Gericht gefunden und macht es nach. Würde mich über Eure Rückmeldungen freuen.
Servus euer
Volker